Wann: am 20.10.2021 um 17 Uhr
Referenten: Dr. Sibylle Gebauer.
Wo: Dominikussaal, in Kurhausstr. 30, 13467 Berlin
Die Anmeldung ist kostenlos und erfolgt über das Sekretariat Geriatrie unter folgender Rufnummer: 030 4092 361.

Das ATZ, was ist das Besondere an diesem speziellen Bereich

Die Anzahl älterer Menschen, nicht nur in unserem Stadtbezirk, steigt ständig.

Mit dem Älterwerden steigt bei zunehmender Gebrechlichkeit und reduzierter Knochenfestigkeit das Risiko, in der Folge eines Sturzes Knochenbrüche (Frakturen) zu erleiden – Verletzungen, so genannte Traumata nehmen zu.

So erklärt sich die Bezeichnung „Alterstraumatologie“

Typische Altersverletzungen können Brüche im Bereich des Hüftgelenks nahe des Oberschenkels, des Oberarmes und der Wirbelkörper oder des Beckens sein.

Das Sturzereignis mit seinen Folgen führt zu einer Einschränkung der Mobilität und Selbständigkeit des betagten Menschen, lässt einen erhöhten Pflegebedarf nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erwarten und macht die Rückkehr in die ursprüngliche häusliche Umgebung oft unmöglich.

Die Behandlung genannter Knochenbrüche liegt zunächst in der Hand des Unfallchirurgen.

Der ältere Mensch hat jedoch aufgrund vieler Begleiterkrankungen und eingeschränkter Organfunktionen gegenüber jüngeren Patienten den Bedarf besonders abgestimmter interdisziplinärer Therapiekonzepte.

Parallel zur unfallchirurgischen Behandlung muss bereits frühzeitig nach Aufnahme in das Krankenhaus eine geriatrische Diagnostik und Therapie erfolgen, um individuelle Risikofaktoren des jeweiligen Patienten zu erfassen und zu behandeln. Die Medikamente werden unter Berücksichtigung der häufig im Alter eingeschränkten Nierenfunktion an die aktuelle Situation angepasst, Begleitumstände werden berücksichtigt.

So können schon zu Behandlungsbeginn durch den Geriater Probleme wie Mangelernährung, ein erhöhtes Sturzrisiko oder Hinweise für Hirnleistungsstörung oder Infektionen erkannt und behandelt oder ihnen vorgebeugt werden.

Internationale Analysen weisen auf die Vorteile einer zeitgleichen Behandlung des gestürzten alten Menschen durch Unfallchirurgen und Geriater hin. Der weitere Krankheitsverlauf des Patienten kann deutlich verbessert werden.

Nach der Operation setzen die frührehabilitativen Maßnahmen unter Einbeziehung unseres Therapeutenteams zur Wiederherstellung der Selbständigkeit unter Leitung des Geriaters so bald wie möglich ein und führen zu einer Optimierung des Behandlungserfolges.

Zusätzlich lernt der Patient, wie er das Risiko für neue Stürze minimieren kann. Auch die Angehörigen werden ggf. in diesen interdisziplinären Prozess von beiden Fachrichtungen mit einbezogen.

So setzen wir in der Caritas- Klinik Dominikus in einem interdisziplinär verzahnten unfallchirurgisch-geriatrischen Team dieses Konzept seit 2015 erfolgreich um.

Dr. Sibylle Gebauer, trägt gleichermaßen die Verantwortung für die Behandlung der Patienten im ATZ.

Mit dem ATZ hat die Caritas- Klinik Dominikus ein innovatives Konzept zur besseren Versorgung der alten Menschen im Bezirk Reinickendorf und Umgebung verwirklicht.

Die chirurgischen Operationsmethoden und die therapeutischen Optionen durch das geriatrische Team möchten wir Ihnen in unserer Veranstaltung am 20.10.2021 vorstellen.

 

Dr. Sibylle Gebauer
Chefärztin
Abteilung Geriatrie und Tagesklinik  
Alterstraumatologisches Zentrum